

Studie: Wirtschaftliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges
Die deutsche Volkswirtschaft ist nicht nur die viertgrößte der Welt, sondern insbesondere durch einen überproportionalen Exportanteil auf funktionierende Warenströme angewiesen. Wie und in welchem Ausmaß sind die deutschen Unternehmen heute und perspektivisch vom Russland-Ukraine-Krieg betroffen?
Wir sind in unserem A&O Trendbarometer diesen Fragen nachgegangen und haben speziell im Segment der Großunternehmen (Jahresumsatz > 500 Mio. Euro) 100 Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene nach ihren Einschätzungen befragt. Dabei standen wesentliche Unternehmenskennzahlen wie Umsatz, Kosten, Finanzierung und Investitionen ebenso im Vordergrund wie grundsätzliche Fragen zur Strategie und Prognosen zur weiteren Entwicklung des Konfliktes und der wirtschaftlichen Beziehungen der EU mit Russland.
Die Umfrage wurde im April 2022 durchgeführt. Von den 4.200 Unternehmen, die in Deutschland einen Umsatz von über 500 Mio. Euro erzielen, haben 100 teilgenommen, darunter 50 des Verarbeitenden Gewerbes, 25 des Handels- und 25 des Dienstleistungssektors. 37 Prozent der befragten Unternehmen unterhalten wirtschaftliche Beziehungen mit Russland und/oder der Ukraine.
Die Ergebnisse:
Großunternehmen zeigen sich weitgehend unbeeindruckt von Russland-Ukraine-Krieg
- Umsatzerwartungen bleiben trotz gestiegener Kosten und gestörter Lieferketten positiv
- Investitionstätigkeit wird fortgesetzt; Zugang zu Finanzierungen weiterhin offen
- Unternehmen wollen keine Wende von der Energiewende
- Kriegsende von der Mehrheit frühestens für den Herbst oder erst in 2023 erwartet
- Ein Drittel erwartet Normalisierung der Russland-Beziehungen frühestens in zehn Jahren
erwarten gleichbleibende oder steigende Umsätze in 2022
von Sanktionen stark betroffen, 58% gar nicht
setzen auf erneuerbare Energien bei künftiger Versorgungsstrategie
rechnen mit Kriegsende frühestens in 2023
erwarten gleichbleibende oder steigende Umsätze in 2022
von Sanktionen stark betroffen, 58% gar nicht
setzen auf erneuerbare Energien bei künftiger Versorgungsstrategie
rechnen mit Kriegsende frühestens in 2023
Dass die Stimmung dennoch überwiegend positiv ist, mag ein Indiz dafür sein, dass viele Unternehmen aufgrund der letzten Jahre gelernt haben, mit Krisen umzugehen.
Dr. Wolf Bussian, Managing Partner Deutschland
Einschätzungen unserer Experten im Video
Umsatzerwartungen bleiben trotz gestiegener Kosten und gestörter Lieferketten positiv
Kein kurzfristiges Ende des Krieges erwartet
38% der Führungskräfte gehen davon aus, dass der Konflikt noch mindestens ein Jahr dauern wird, nur 20% setzen auf ein Ende des Konfliktes innerhalb der nächsten drei Monate.
Weit längere Zeithorizonte werden für eine Erholung der EU-Russland-Beziehungen prognostiziert: 34% erwarten eine Normalisierung erst in zehn Jahren. 45% sind optimistischer und sehen eine Erholung in den kommenden zwei bis fünf Jahren.
Nur 3% sind von Sanktionen stark betroffen – 58% überhaupt nicht
Die – derzeit noch – positive Grundstimmung spiegelt sich auch darin wider, dass 58% der Befragten angeben, „überhaupt nicht“ von den Sanktionen betroffen zu sein. Nur 3% sind „stark“ betroffen. Das bestätigt zum einen die selektive Wirkung dieser Sanktionen. Zum anderen spielt Russland als Handelspartner für Deutschland mit einem Anteil von 2,3% des Außenhandelsvolumens eine untergeordnete Rolle.
Zugang zu Finanzierungen ist weiterhin offen
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Executive Summary
Der, auch juristisch, abgesicherten Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit von Produktions- und Lieferketten wird künftig eine zentrale Rolle zukommen.
Dr. Astrid Krüger, Partner Corporate/M&A
Aktuelles

Weitere Zitate und Einschätzungen unserer Experten
Umfrage: Großunternehmen zeigen sich weitgehend unbeeindruckt von Russland-Konflikt
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